Versagen und Hoffnung
Ich habe gekämpft. Seit ich denken kann. Garantiert nicht immer sinnvoll. Der Erfolg blieb aus.
Die Welt braucht Frieden, braucht Anstrengungen gegen Erderwärmung, muss die soziale Frage lösen. Ich will eine bessere, eine schönere, eine friedlichere, eine gerechtere Welt, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.
In diesem Kampf war ich nicht allein und ich bin es nicht. Aber die Feinde und Gegner waren und sind zu mächtig. Die Internationale hat das Menschenrecht nicht erkämpft, zu viele letzte Gefechte auf verlorenem Posten. Die Menschheit scheint nicht aus ihrer Vorgeschichte herauszukommen.
Wir hinterlassen eine Erde, die in einem erheblich schlechter Zustand ist als wir sie übernommen haben. Wir sind unserer Verantwortung nicht gerecht geworden.
Wir verhindern den Völkermord in Palästina nicht. Wir bereiten uns auf den Krieg gegen Russland vor. Wir haben die Absicht jeden zweiten Euro unseres Haushaltes für die Rüstung auszugeben. Wir schauen der Rechtsentwicklung zu und wir bauen die Demokratie ab.
Ja, ich gehöre nicht zu dem Wir.
Ich kann für mich in Anspruch nehmen, dass ich mich dagegen wehre und versuche Menschen zum Widerstand zu bewegen. Ich war und bin nicht untätig.
Als der Verfassungsschutz mich anwerben wollte, ein Einfamilienhaus war das Angebot, da schrie ich laut und sagte Nein. Ich wollte nicht zu den Lumpen zählen.
Aber, ich muss zur Kenntnis nehmen, der Erfolg blieb aus. Sehr erfolgreich war unser Kampf dann doch nicht. Und jetzt heißt es doch wir. Das ist bitter. Wir versagen.
Trotz alledem, ich werde heute noch den Apfelbaum pflanzen, selbst wenn morgen die Welt untergeht. Die Hoffnung ist noch in Pandoras Büchse.